do ut des

Nach meiner langen Fotopause, als ich die Kamera wieder in die Hand nahm, stieß ich auf ungeahnte Startschwierigkeiten. Ich habe hier bereits davon geschrieben. Ich wußte zuerst nicht genau, woran das lag. Ich dachte, die Kamera und ich hätten uns entfremdet und ein Stück weit lag es sicherlich auch daran.

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Aber eigentlich lag mein Problem woanders. Als ich wieder fotografieren wollte, war ich in einer Gegend unterwegs, die ich zwar sehr mag, aber fotografisch uninspiriend finde. Nichts schien es wert den Auslöser betätigen zu wollen. Rückblickend konnte das Wieder-Finden meiner Fotofreude auf diese Art und Weise absolut nicht funktionieren.

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Die Bedeutung, die man einem Motiv beimisst, ist wichtig für ein gelungenes Foto. Erst, wenn mir das Motiv gefällt und es zudem dann auch noch irgendeine Form von Bedeutung für mich hat, dann inspiriert es mich  und ich kann mühelos Fotos machen. Erst dann offenbaren sich die Bilder und alles was ich tun muss, ist den Auslöser zu betätigen.

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Wenn ich etwas fotografiere, das Bedeutung für mich hat und das mir wichtig ist, dann bin ich beim fotografieren auch bereit ein Stück von mir zu geben. Und nur so gelingen Fotos – das Motiv gibt etwas von sich und ich ebenso. Jedes Foto enthält so immer auch ein Stück von mir.

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Und dieses Stückchen von mir wollte ich zunächst nicht geben. Ich wollte fotografieren ohne Bezug, Ich wollte einfach nehmen. Aber als ich Motive fand, die mich ansprachen, war ich für den Austausch bereit. Erst da, konnte ich die Bilder wahrnehmen und sie mit der Kamera festhalten. Erst da, habe ich erkannt, dass auch ich geben muss, damit meine Fotos für mich Bedeutung haben.

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Fotografieren bedeutet gleichzeitig und innerhalb von Sekundenbruchteilen zu erkennen – einen Sachverhalt selbst und die strenge Anordnung der visuellen wahrnehmbaren Formen, die ihm seine Bedeutung geben. Es bringt Verstand, Auge und Herz auf eine Linie.

Henri Cartier-Bresson

 

12 Kommentare zu „do ut des

    1. Schon wieder lange her. 🙈 Wir sind wieder Freunde und ich erfreue mich an meiner Fotografie. Einzig, das Bloggen darüber kommt zu kurz. 😖 Du hast in Deinem letzten Blogbeitrag schön beschrieben. 😉

      Gruß, Annett

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